Wasser ist ein Menschenrecht!
deep dive club über Viva con AguaWasser – unsere vermutlich wichtigste Ressource.
Wasser liefert nicht nur Trinkwasser, sondern auch Nahrung und Energie, die Überlebensnotwendig sind. Trotzdem leben ein Fünftel der Weltbevölkerung in Regionen, die von Wassermangel betroffen sind.
Am 28. Juli 2010 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der Resolution 64/292 das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Anlagen ausdrücklich anerkannt:
Sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen sind für die Verwirklichung aller Menschenrechte von entscheidender Bedeutung.
von
Menschen keinen Zugang zu sicherem (= sauberem und dauerhaft einfach verfügbarem) Trinkwasser. Fast die Hälfte der Menschen, die davon betroffen sind, lebt in Afrika südlich der Sahara.
von
Menschen keinen Zugang zu sicheren Sanitäranlagen und jeder Neunte verrichtet seine Notdurft im Freien.
- 1%
- steigt weltweit der Wasserverbrauch seit den 1980er Jahren pro Jahr aufgrund von Bevölkerungswachstum, sozioökonomischer Entwicklung und steigendem Konsum. Verantwortlich dafür sind die steigende Nachfrage von Industrie und Haushalten, also wir. 0%
Sicheres Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen sind als grundlegende Menschenrechte anerkannt. Sie sind für die Sicherung des Lebens in Gesundheit ebenso unerlässlich wie für die Wahrung der Würde aller Menschen.
Verfügbarkeit vs. Zugänglichkeit
Verfügbarkeit von Wasser hängt davon ab, wie viel Wasser physisch verfügbar ist, wie es gespeichert, bewirtschaftet und welche Nutzer Zugang haben, und welchen der Wasserzugang vorenthalten wird. Sie umfasst Fragen der Bewirtschaftung von Oberflächenwasser und Grundwasser sowie Fragen des Wasserrecyclings und der Wiederverwendung.
Zugänglichkeit von Wasser bezieht sich darauf, wie Wasser physisch geliefert oder gewonnen wird. In dicht besiedelten Gebieten sind Wasserrohre die kostengünstigste Transportmethode. Wo es sie nicht gibt, sind Menschen meist auf Brunnen und andere lokale Versorger (z.B. Wasserlieferung durch Kioske, Lieferantinnen bzw. Lieferanten oder Wasserlieferfahrzeuge) angewiesen. Dabei zahlen Menschen oft ein Vielfaches der Preise für Wasser geringerer Qualität, was die Ungleichheiten zwischen Wohlhabenden und Benachteiligten weiter verschärft.
Wer ist besonders betroffen?
Abgesehen davon, dass Armut eine zentrale Rolle spielt, sind oft auch speziell Frauen und Mädchen betroffen. Denn sie werden in vielen Teilen der Welt fortwährend diskriminiert und erfahren Unrecht in der Ausübung ihrer Menschenrechte auf sicheres Trinkwasser und Sanitärversorgung. Aber sie sind nicht die Einzigen benachteiligten.
Diskriminierung erfahren oft auch ethnische und andere Minderheiten wie indigene Völker, Migranten und Geflüchtete, Menschen bestimmter Herkunft, zum Beispiel aus Kasten, ebenso wie religiöse und sprachliche Minderheiten. Ebenfalls spielen Behinderung, Alter und Gesundheitszustand eine Rolle. Auch wer kein Eigentum, kein Land oder keinen Wohnsitz hat, oder wer niedrigen soziokönomischen Status hat, wird oft diskriminiert.
Zudem können Menschen unter mehreren Formen von Diskriminierung leiden (Intersektionalität). Zum Beispiel, eine alleinstehende, geflüchtete Frau aus einer ethischen Minderheit. Ein Homosexueller ohne Schulabschluss. Oder eine ältere Person mit Behinderung. Die Liste ist endlos.
Niemand darf zurückgelassen werden – dafür kämpft Viva con Agua
Viva con Agua de St. Pauli e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt. Durch Musik, Sport und Kunst als die universelle Sprachen, unterstützt Viva con Agua Projekte nach dem WASH-Prinzip (Wasser, Sanität, Hygiene). Wasser muss dauerhaft zugänglich sein, aber viel wichtiger noch, es muss sauber sein. Das kann man zum Beispiel durch Sanitäranlagen erreichen.
Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sanitärer Basisversorgen.
Wasser für alle – alle für Wasser
So lautet der Leitsatz der Organisation. Mit mehr als 10.000 ehrenamtlichen Supportern gibt es die Organisation inzwischen in zahlreichen deutschen Städten, sowie in der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, und bald auch in. L.A. Bisher konnte VcA – zusammen mit Projektpartnern – schon 3 Millionen Menschen weltweit mit den WASH-Projekten erreichen. Damit diese auch Nachhaltigkeit sind, setzt VcA auf ihre Strategie:
Universal Language Approach: Mit Spiel & Spaß durch Musik, Sport und Kunst schafft VcA ein Bewusstsein für die WASH-Themen.
Sustainable Services Initiative: Ein systematischer Ansatz um Nachhaltigkeit von WASH-Projekten zu erzielen. Sie regelt das Zusammenspiel von den neun Funktionsbereichen im System: Institutionelle Regelungen, Dienstleistungsinfrastruktur, Monitoring, Planung, Finanzierung, Rechenschaftspflicht, Wasserressourcen-Management und Umwelt, Lernen & optimieren, Haltung, Verhalten und Nachfrage.
WASH @ Schools: Bildung ist der Schlüssel zur Selbstermächtigung und -verantwortung. Schüler sind die Agenten des Wandels, und übertragen das gelernte in ihr familiäres und gemeinschaftliche Umfeld. Dort wird auch der Universal Language Approach angewendet.
Social Business: VcA unterstützt soziales Unternehmertum, mit dem Fokus auf WASH-bezogene Proukte und Dienstleistungen wie Wasser in Flaschen, Toilettenpapier, Seife, Wasserfilter, etc.
Brunnen alleine, reichen eben nicht.
Anstatt Angst und Schuld zu vermitteln, setzt VcA auf Spaß und positive Energie. Ernste Themen lassen sich auch mit Freude anpacken und bewältigen. Durch den Universal Language Approach sollen Menschen aktiviert, sensibilisiert und vernetzt werden, um eine Plattform für positive Veränderung zu schaffen und einen weltweit gesellschaftlichen Wandel zu erreichen.
Besonders im Fokus steht hierbei ein ganzheitlicher und nachhaltiger Ansatz, der durch Sensibilisierungsarbeit, Hygienemaßnahmen und Schulungen umgesetzt wird. Durch die unterstützten Projekte eröffnen sich den Menschen positive Entwicklungen in vielen Lebensbereichen weit über den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Basisversorgung hinaus.
Die gesundheitliche Situation verbessert sich und das Risiko für Erkrankungen sinkt, was zu einer wirkungsvollen zivilgesellschaftlichen Entwicklung führt. Außerdem entfallen lange Transportwege des Wassers aus weit entfernten Quellen und die gewonnene Zeit und Energie kann in Bildung und Erwerbstätigkeit investiert werden. Laut dem UN Weltwasserbericht 2019, liefern die WASH-Dienste zudem positivere Selbstwahrnehmung, höheren sozialen Status und mehr Würde, was sich auch auf das Ergebnis von Kosten-Nutzen-Analysen auswirkt.
Mithilfe des Viva con Agua Mineralwasser wird so Aufmerksamkeit erregt für das Motto, und nebenbei Geld für Wasserprojekte generiert.
All-Profit statt Non-Profit.
Michael Fritz ist Konzeptionsaktivist und Mitgründer der Viva con Agua Wasserinitiative. Bei der DDConference am 20.02.20 tritt er ebenfalls als Speaker per Liveschaltung aus L.A. auf.
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