Gemeinsam gegen Plastik: Clean-Ups in Hamburg
Ein Gastbeitrag von OcleanTonnen Plastikmüll befinden sich in unseren Ozeanen
Tonnen kommen jedes Jahr dazu
Unter dem Motto ’nordisch for nature‘ möchten wir mit oclean an den Gewässern vor unserer Haustür dazu beitragen, dass die Plastikflut gar nicht erst den Ozean erreicht. Wie viele nämlich nicht wissen, sind es die Flüsse, über die sehr viel Müll in die Meere gelangen. Wir heißen oclean, weil es eine Zusammensetzung aus ocean und clean ist und wir diesen großen wichtigen Lebensraum durch unsere Aktionen an den Flüssen schützen möchten.
Viele Menschen, viele Touristen in Hamburg, wir alle produzieren viel Müll. Auch die Tatsache, dass wir in den einzelnen Stadtteilen unterschiedlich Müll trennen und entsorgen, führt dazu, dass viele wichtige Wertstoffe verbrannt werden oder Müllsäcke, die am Straßenrand abgestellt werden, von Vögeln aufgerissen werden und der Müll überall verteilt wird und vom Wind in die Natur getragen wird.
Wenn der Müll die Ozeane erreicht, ist es fast unmöglich ihn da wieder rauszubekommen und er landet auf dem Grund, zersetzt sich in Mikroplastik und zerstört den Lebensraum und die Tiere im Meer und damit auch uns.
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des Plastikmülls gelangt über Flüsse in die Meere
Clean-Ups sind cool!
Das Besondere an unserer Arbeit ist, dass wir uns als junge Menschen dem Thema Müll, Mülltrennung, Müllverarbeitung widmen und zeigen, dass es viel Spaß machen kann und cool ist sich damit auseinander zu setzen. Man kann mit diesem Thema jegliche Kooperationen eingehen und in die unterschiedlichsten Richtungen denken.
Wir wollen zeigen, wie einfach es sein kann, seinen persönlichen Beitrag für eine saubere Umwelt zu leisten und belohnen alle, die an unseren Clean-Ups teilnehmen mit Getränken, Snacks, Musik, Austausch und immer wieder schönen Überraschungen.
Heimathafen Hamburg: Wo liegt der meiste Müll?
Hamburg ist unsere Heimat, für uns eine der schönsten Städte der Welt und durch die Wassernähe auch sehr wichtig, was Müll in den Meeren angeht. Natürlich ist die Hansestadt im Vergleich zu vielen anderen Städten und Ländern sauber und hat eine recht gut funktionierende Abfallwirtschaft, dennoch sammeln wir bei unseren Clean-Ups in einer Stunde mehrere hundert Kilo Müll und es gibt viele Orte, an die die Müllabfuhr nicht richtig rankommt. Einer der dreckigsten Gegenden ist für uns bisher die Reeperbahn und Umgebung. Was hier jedes Wochenende an Müll entsteht und wie schnell die Stadtreinigung diesen so gut es geht beseitigt, ist unglaublich. Auch der Park Fiction und St. Pauli sind sehr vermüllt. Die Gebüsche sind voll von Plastikbechern, Glasflaschen, Kronkorken, Kippen, Konfetti uvm.
Wir finden natürlich auch immer wieder sehr verrückte, eklige, aber auch coole Sachen, die in der Natur rumliegen und fast schon Kunst sind. Einmal war es eine abtrennte Dreadlock im Schanzenpark, wo wir uns auch gefragt haben, wie die da gelandet ist. Wir haben auch schon eine mit Moos bedeckte Socke gefunden, wo sich die Natur also mit dem Gegenstand verbunden hat und das Naturmaterial fast schon cool aussah. Auch Unterwäsche, einzelne Schuhe, eine Video-Kassette und Autoreifen waren schon dabei.
Umdenkbar!
Unsere Vision ist es auf eine bunte Art aufzuklären, alle gemeinsam zum Umdenken anzuregen und eine Handlungsbereitschaft zu zeigen.
Wie man das Müllproblem dauerhaft beheben kann? In kleinen Schritten! Erst einmal muss das Bewusstsein geschärft werden. Die Menschen müssen langsam und locker an die Thematik herangeführt werden. Vermeidung von Plastik durch Alternativen im Alltag, Mülltrennung, Vorbild sein für andere.. all diese Dinge gilt es in’s Bewusstsein zu rufen. Generationsübergreifend, bunt und mit viel Spaß können wir es schaffen die Problematik zu beleuchten und Lösungsansätze zu präsentieren. Auch Geldstrafen für Umweltsünder sind eine Maßnahme, die eine Verbesserung der Situation mit sich bringen. Wir begrüßen es, dass die Waste Watcher Umweltsünder bestrafen und es könnte ruhig auch noch mehr Konsequenzen geben, damit deutlich wird, wie ernst die Lage ist.
Hierfür muss bei den Kleinen angefangen werden, daher wollen wir schon an Schulen Workshops, Vorträgen und Clean-Ups in den Lernplan integrieren.
Trash unites?
Mit oclean möchten wir unsere Natur wertschätzen und Lösungsansätze für ein achtsames Leben zeigen. Es geht uns um die Möglichkeit aktiv zu werden. Wir kümmern uns um die Organisation, damit wir gemeinsam Erfolgserlebnisse haben und Spaß dabei uns zu engagieren.
Mit Hilfe von Events, Vorträgen und unserer bunten Website und Social-Media Kanälen wollen wir es schaffen, viele Menschen zum Umdenken und Aktiv-werden zu bringen. Als bunte Plattform sehen wir uns in der Verantwortung aufzuklären, zu informieren, und Menschen zusammen zu bringen.
Reduce-Reuse-Recycle
In Zukunft wollen wir Kooperations-Clean-Ups anbieten und auf junge Hamburger Marken hinweisen. Wir möchten Kleidertauschevents, Workshops zum Thema Upcycling und Ausstellungen mit unseren Best-of-Fundstücken organisieren und dabei auf eine vielschichtige Art Müll und Fakten über unseren Müll präsentieren.
Auch Schulprojekte, Uniprojekte, Firmen-Clean-Ups sind Teil unserer Vision, damit wir nicht nur die Problematik aufzeigen, sondern im Austausch auf Augenhöhe Lösungsansätze anbieten.
Spread the word. Not the trash.
Um den Fokus auch auf die Aufklärung bezüglich unseres Mülls zu legen, planen wir ebenfalls Ausflüge und Termine mit beispielsweise der Stadtreinigung oder Veolia zu dokumentieren, damit unsere Community einen Einblick darüber bekommt, wie dort Prozesse ablaufen.
Wir wollen auch an die Firmen herantreten, deren Produkte wir besonders viel in der Natur finden, wie z.B. Starbucks, Nestlé oder McDonalds und sie mit unseren Funden konfrontieren. Hierfür arbeiten wir aktuell an einem Mülltrennungssystem, damit wir alles auswerten, ggf. wiederverwenden und entsprechend entsorgen können.
Vor allem durch bunte Fotos und zusammengeschnittene Videos wollen wir alle mit auf unsere Reise nehmen und in der Zukunft auch einen Schwerpunkt auf Transparenz und noch mehr Alltagsgeschehen bringen.
Better together!
Wir zeigen nicht mit dem Finger auf andere und sprechen darüber, dass wir eigentlich schon zu spät dran sind oder alles hoffnungslos ist – wir drehen das Ganze um und machen deutlich, wie viel Spaß es macht und wie cool und zeitgemäß es ist, sich dem Thema zu widmen und für seine Stadt und das eigene Handeln Verantwortung zu übernehmen.
Im Sommer liegt natürlich sehr viel mehr Müll rum, wobei sich jetzt während der Corona-Krise natürlich die Natur ein bisschen erholen kann und in Zukunft hoffentlich viel weniger Müll in die Natur gelangt.
Greta Thunberg ist hierbei für uns ein Vorbild, da sie ihre Botschaft auf eine ganz einfache und simple Art verbreitet hat und gezeigt hat, dass jeder einzelne seinen Beitrag leisten und ein Vorbild für andere sein kann. Auch Viva con Agua zeigt, wie man auf eine sehr ansprechende, moderne, bunte und schöne Weise von Hamburg aus auf ein weltweit verbreitetes sehr wichtiges Thema aufmerksam machen kann und wie wichtig es ist sich zusammenzuschließen.
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